Das Abkochgebot

Was steckt dahinter?

Anscheinend gibt es keine einheitliche Regelung, wie lange Wasser abgekocht werden soll:

An diesem Beispiel werden 10 Minuten empfohlen:

Das Abkochgebot gilt für die Städte Hollfeld, Pegnitz, Pottenstein und die Gemeinden Plankenfels, Königsfeld, Ahorntal und Hummeltal mit jeweils mehreren Gemeindeteilen sowie den Ortsteil Moschendorf des Marktes Gößweinstein. Zur Körperpflege und für die Toilettenspülung kann das Leitungswasser weiterhin bedenkenlos verwendet werden. Vor dem Verzehr soll es jedoch zehn Minuten lang abgekocht werden. Die Warnung, keine Säuglingsnahrung zuzubereiten, fehlt hier übrigens.

An diesem Beispiel wird überhaupt keine Abkochzeit genannt:

Die Stadt Königstein erlässt lediglich ein Abkochgebot, allerdings ohne eine Dauer anzugeben: „Aufgrund einer festgestellten mikrobiologischen Belastung des Trinkwassers darf im Versorgungsbereich Mammolshain und Teilen der Kernstadt bis auf weiteres das Trinkwasser nur noch ABGEKOCHT verwendet werden, da eine Gesundheitsgefährdung nicht ausgeschlossen werden kann. Bereiten Sie generell KEINE SÄUGLINGSNAHRUNG damit zu. Für Duschzwecke ist das Wasser weiterhin geeignet.“

Generell gilt, dass das Abkochen von Wasser zwar Mikroorganismen abtötet, aber es werden keine chemischen Verunreinigungen oder Schadstoffe entfernt !

Ist Abkochen auf jeden Fall zu empfehlen?

Abkochen des Wassers ist eine Methode zur Desinfektion, die Bakterien, Viren und andere mikrobiologische Verunreinigungen abtöten kann. Es kann jedoch wichtig sein zu beachten, dass das Abkochen des Wassers die Konzentrationen von Schwermetallen nicht verringert und tatsächlich zu einer Konzentrationserhöhung führen kann.

Schwermetalle sind anorganische Verbindungen, die in Wasser gelöst sein können, insbesondere wenn sie durch natürliche geologische Prozesse oder menschliche Aktivitäten in die Umwelt gelangen. Wenn Schwermetalle wie Blei, Quecksilber oder Kupfer bereits im Wasser vorhanden sind, führt das Abkochen des Wassers nicht dazu, dass diese Schwermetalle verdunsten oder entfernt werden. Im Gegenteil, durch das Abkochen des Wassers kann die Menge an Wasser reduziert werden, während die Schwermetallkonzentration gleich bleibt. Dies kann zu einer Konzentrationserhöhung der Schwermetalle im abgekochten Wasser führen.

Wenn Sie Bedenken hinsichtlich der Schwermetallkonzentrationen in Ihrem Trinkwasser haben, ist es ratsam, auf andere Methoden der Wasseraufbereitung zurückzugreifen, die speziell auf die Entfernung von Schwermetallen ausgelegt sind. Zum Beispiel können Wasserfilter mit speziellen Adsorptions- oder Ionenaustauschmedien effektiv Schwermetalle aus dem Wasser entfernen. Es ist wichtig, dass Sie einen Wasserfilter auswählen, der für die Entfernung der spezifischen Schwermetalle, die Sie entfernen möchten, geeignet ist.

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